Was ist das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV)?

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein häufig vorkommendes Virus, das Atemwegsinfektionen verursacht. Es betrifft vor allem kleine Kinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem. RSV kann sowohl milde Erkältungssymptome als auch schwere Atemwegserkrankungen wie Bronchiolitis und Lungenentzündung hervorrufen.

Symptome

Die Zeitspanne von der Ansteckung bis zum Auftreten der Krankheit beträgt zwei bis acht Tage. In dieser Phase zeigen sich in der Regel noch keine Symptome. Bei Erwachsenen und älteren Kindern verursacht RSV meistens milde, erkältungsähnliche Beschwerden.

Krankheitsbild

RSV-Infektionen können Menschen jeden Alters betreffen. Besonders gefährdet sind Frühgeborene, Säuglinge unter sechs Monaten sowie ältere Personen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Vorerkrankungen wie Diabetes, Herz- und Lungenerkrankungen. RSV wird vor allem durch Tröpfcheninfektion verbreitet, z. B. durch Husten und Niesen. Das Virus kann auch durch direkten Kontakt mit infizierten Personen oder kontaminierten Oberflächen übertragen werden. Eine durchgemachte RSV-Infektion hinterlässt keine bleibende Immunität, sodass das Virus Personen jeden Alters erneut infizieren kann.

Mögliche Komplikationen

Säuglinge und Kleinkinder

RSV-Infektionen sind die führende Ursache für akute Bronchitis und Bronchiolitis. Bei Säuglingen kann dies auch zu Atemnot führen und das Risiko einer Sepsis erhöhen, einer Blutkreislaufinfektion mit Symptomen wie niedrigem Blutdruck, erhöhter Herzfrequenz und Fieber.

Ältere Kinder, Jugendliche und gesunde Erwachsene

Meistens haben diese Altersgruppen nur eine milde Erkältung. Allerdings können sie Säuglinge, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem infizieren.

Ältere Erwachsene (>65) und Personen mit geschwächtem Immunsystem

Eine Infektion kann schwerwiegende Verläufe und Lungenentzündungen verursachen, was zu mehr Krankenhausaufenthalten und höheren Sterberaten führt. Ausserdem können Komplikationen auftreten, wie eine Verschlechterung bestehender chronischer Lungenerkrankungen (COPD) oder Herzerkrankungen.

Verbreitung und Häufigkeit

RSV ist weltweit verbreitet und verursacht jedes Jahr Epidemien, die besonders in der kalten Jahreszeit zwischen Spätherbst und Frühjahr, also besonders in den kälteren Monaten, auftreten. In der Schweiz kommt es üblicherweise alle zwei Jahre zu stärkeren Epidemien. Zwischen 2016 und 2021 wurden in der Schweiz jährlich 3’000 bis 6’000 Hospitalisierungen aufgrund von RSV registriert, wobei Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen am meisten betroffen sind.

Prävention

Einige Möglichkeiten, wie Sie zur Eindämmung der Ausbreitung von RSV beitragen können, sind:

• Waschen Sie regelmässig Ihre Hände
• Fassen Sie sich nicht ins Gesicht
• Vermeiden Sie engen Kontakt mit kranken Menschen
• Bedecken Sie beim Husten und Niesen Ihren Mund und Ihre Nase
• Reinigen und desinfizieren Sie Oberflächen in Ihrer Umgebung
• Bleiben Sie zu Hause, wenn Sie sich krank fühlen

Impfung/ Immunisierung

Für Erwachsene ab 60 Jahren stehen aktive Impfstoffe zur Verfügung, die vor schweren Krankheitsverläufen schützen können. Neugeborene und Säuglinge können durch eine passive Immunisierung vorübergehend geschützt werden. Darüber hinaus ist eine maternale Immunisierung zugelassen. Eine spezifische Therapie gegen RSV existiert derzeit nicht.